Die grüne Insel Irland zieht seit Jahren immer mehr Menschen aus Deutschland und anderen Ländern an. Ob für einen beruflichen Neustart, eine höhere Lebensqualität oder den steuerlich attraktiven Non-Dom-Status – Irland bietet zahlreiche Chancen für Auswanderer. Doch wer mit dem Gedanken spielt, nach Irland auszuwandern, sollte sich im Vorfeld gründlich informieren: Wie läuft die Einwanderung ab? Welche Lebenshaltungskosten sind zu erwarten? Wo lebt es sich besonders gut? Und wie funktioniert das irische Gesundheitssystem?
In diesem Leitfaden erfahren Sie, warum sich ein Umzug nach Irland lohnen kann – für Alleinstehende, Familien, Unternehmer und digitale Nomaden.
Ein modernes Leben auf der grünen Insel
Irland vereint eine atemberaubende Natur mit wirtschaftlicher Stärke und internationaler Offenheit. Das irische Lebensgefühl ist geprägt von Gelassenheit, Gastfreundschaft und einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Besonders deutsche Auswanderer schätzen die Kombination aus englischsprachigem Alltag, überschauberen Städten und guter Infrastruktur.
In den größeren Städten wie Dublin oder Cork trifft man auf eine multikulturelle Gesellschaft mit vielen internationalen Fachkräften und Studierenden. Internationale Schulen und englischsprachige Universitäten erleichtern den Bildungsstart für Kinder und Jugendliche. Wer die irische Natur liebt, findet zwischen Atlantikküste, Nationalparks und grünen Hügeln ein echtes Paradies.
Zusammengefasst:
- Irisches Lebensgefühl: freundlich, entspannt und offen
- Englisch als Alltagssprache erleichtert Integration
- Internationale Bildungsangebote für Kinder und Studierende
- Traumhafte Landschaften und Freizeitmöglichkeiten

Nachteile
- Hohe Lebenshaltungskosten: Immobilien können sehr teuer sein, insbesondere in Dublin
- Wohnungsnot in Großstädten wie Dublin und Cork
- Unberechenbares Wetter: Sie werden das berühmte Phänomen der „vier Jahreszeiten an einem Tag“ und eine hohe Luftfeuchtigkeit erleben
Karrierechancen und Wirtschaftskraft
Seit der Jahrtausendwende hat sich Irland zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort in Europa entwickelt. Internationale Großkonzerne wie Google, Apple, Meta, Amazon und Pfizer haben ihre Europa-Zentralen vor allem in Dublin oder Cork angesiedelt. Die irische Regierung fördert Innovation, Start-ups und Unternehmensgründungen durch niedrige Körperschaftssteuern (12,5 %).
Fachkräfte in Bereichen wie IT, Finanzen, Pharmazie, Ingenieurwesen oder Bildung sind stark gefragt – und auch deutschsprachige Mitarbeiter werden regelmäßig für Kundenservice oder Vertriebsrollen gesucht. Digitale Nomaden finden in Städten wie Galway oder Cork moderne Coworking-Spaces und lebendige Communities.
Ein steuerlicher Vorteil, der besonders Deutsche anzieht, ist der sogenannte Non-Dom-Status: Wer länger als ein Jahr in Irland lebt und Einkünfte aus dem Ausland erzielt, kann steuerliche Vorteile geltend machen.
Wichtige Punkte:
- Starke Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften
- Deutschsprachige Jobs in Kundenservice und Vertrieb
- Förderung von Unternehmertum und Start-ups
- Non-Dom-Status als steuerlicher Bonus
Wohnen und Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten in Irland gehören zu den höchsten in Europa – insbesondere in Dublin. Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß, während das Angebot begrenzt ist. Eine moderne Zwei-Zimmer-Wohnung in zentraler Lage von Dublin kostet häufig über 2.000 € pro Monat. In Vororten oder kleineren Städten wie Limerick oder Waterford sind die Mietpreise hingegen deutlich moderater.

Viele Expats entscheiden sich zunächst für eine Übergangslösung, etwa über Airbnb oder möblierte Kurzzeitmieten, um sich vor Ort zu orientieren. Wohngemeinschaften sind gerade bei jungen Berufstätigen und Studierenden beliebt, da sie Kosten sparen und soziale Kontakte erleichtern. Wer ein Haus mit Garten sucht, wird in ländlicheren Gegenden eher fündig – dort lebt man günstiger, aber mit weniger direkter Anbindung.
Kurzüberblick:
- Dublin: teuerster Wohnraum des Landes
- Übergangslösungen oder WGs bieten Flexibilität
- Immobilienkauf ist für EU-Bürger problemlos möglich
- Ländliche Regionen bieten mehr Platz für weniger Geld
Wichtige Formalitäten für Auswanderer
Für Bürger der EU, des EWR und der Schweiz ist der Aufenthalt in Irland unkompliziert: Ein gültiger Ausweis reicht für die Einreise. Für längere Aufenthalte benötigen Nicht-EU-Bürger wie US-Amerikaner ein sogenanntes D-Visum.
Ein zentraler Schritt nach Ankunft ist die Beantragung der PPS-Nummer (Personal Public Service Number). Diese ist vergleichbar mit der deutschen Steuer-ID und wird für die Aufnahme einer Arbeit, die steuerliche Erfassung sowie den Zugang zum irischen Sozial- und Gesundheitssystem benötigt. Der Antrag kann online über MyWelfare gestellt werden.
Zu beachten:
- Für Nicht-EU-Bürger gelten gesonderte Visabestimmungen
- Keine Visumspflicht für EU-Bürger
- PPS-Nummer frühzeitig beantragen
Das irische Gesundheitssystem

Das irische Gesundheitswesen basiert auf einer Mischform aus öffentlicher und privater Versorgung. Die staatliche Gesundheitsbehörde HSE (Health Service Executive) ist für die Grundversorgung zuständig. Anspruch auf kostenlose Leistungen besteht in der Regel nur für Personen mit geringem Einkommen oder Inhaber einer sogenannten Medical Card.
Expats müssen sich darauf einstellen, viele Behandlungen zunächst selbst zu zahlen – besonders in den ersten zwölf Monaten ohne festen Wohnsitznachweis. Eine private Krankenversicherung ist daher für viele sinnvoll. Rund 40 % der Bevölkerung besitzen eine solche Zusatzversicherung. Für Auswanderer sind internationale Anbieter wie Foyer Global Health besonders beliebt.
Wesentliche Infos:
- Staatliche Versorgung eingeschränkt und einkommensabhängig
- Private Krankenversicherungen bieten besseren Zugang
- Internationale Policen für Expats sind empfehlenswert
Wo lebt es sich am besten?
Dublin ist nicht nur die Hauptstadt, sondern auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Hier finden Expats die meisten Jobs und internationale Netzwerke – allerdings zu hohen Mietpreisen.
Cork überzeugt mit moderateren Preisen, guter Lebensqualität und einer aktiven Start-up-Szene – ideal für Familien oder Berufseinsteiger.
Galway, an der Westküste gelegen, gilt als kreative Hochburg mit entspannter Atmosphäre, kultureller Vielfalt und direkter Nähe zur Natur.
Auch kleinere Orte haben ihren Reiz:
- Westport bietet ländlichen Charme und Ruhe
- Skerries und Malahide sind beliebte Wohnorte für Pendler aus Dublin
- Sligo zieht Surfer, Künstler und Naturliebhaber an
Fazit zu den Wohnorten:
- Dublin: beste Karrierechancen, aber teuer
- Cork: familienfreundlich und dynamisch
- Galway: kulturell, naturnah und kreativ
Kultur und Freizeit
Das irische Alltagsleben ist geprägt vom sogenannten “Craic” – einem schwer übersetzbaren Begriff für Lebensfreude, Humor und geselliges Beisammensein. Die Pubs sind soziale Treffpunkte, besonders sonntags bei Live-Musik.
Irisch (Gälisch) ist Amtssprache, wird jedoch im Alltag kaum gesprochen. Englisch dominiert das öffentliche Leben. Zu den wichtigsten kulturellen Ereignissen zählt der St. Patrick’s Day am 17. März, der im ganzen Land gefeiert wird.
Auch sportlich hat Irland viel zu bieten: Golf, Reiten, Wandern oder Wassersport sind beliebte Freizeitbeschäftigungen – unterstützt durch die eindrucksvolle Landschaft und gute Infrastruktur.
Fazit: Auswandern nach Irland – gut vorbereitet durchstarten
Ein Umzug nach Irland eröffnet viele neue Möglichkeiten – beruflich, steuerlich und persönlich. Wer sich frühzeitig informiert und vorbereitet, kann das irische Leben in vollen Zügen genießen.
Unsere wichtigsten Tipps:
- Den Non-Dom-Status prüfen – er bietet steuerliche Vorteile
- Wohnungsmarkt realistisch einschätzen und vorab Optionen prüfen
- Die PPS-Nummer so früh wie möglich beantragen
- Eine gute Auslandskrankenversicherung abschließen
- Dublin meiden, wenn das Budget begrenzt ist – Alternativen wie Cork oder Galway bieten Qualität zu günstigeren Preisen
- Umzugsunternehmen mit Irland-Erfahrung erleichtern den Neustart
Mit guter Planung wird der Traum vom Leben auf der grünen Insel Realität.